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Industriefotografie von Fotograf-Gummersbach

Die „W“-Fragen zur Industriefotografie

Wie wichtig ist Nachbearbeitung (Post-Production) in der Industriefotografie?

Lassen Sie uns gleich in die Welt der industriellen Perfektion eintauchen – oder zumindest in den Versuch, diese Perfektion zu erreichen. Denn, machen wir uns nichts vor, Industriefotografie ist kein Zuckerschlecken. Wir reden hier von großen Maschinen, schmutzigen Hallen und hektischen Produktionsprozessen. Da schleicht sich schon mal die ein oder andere Unschönheit ins Bild. Aber hey, keine Sorge – „Das machen wir einfach in Photoshop, oder?“.

Falsch! Genau darum geht’s nämlich nicht. In der Industriefotografie ist das Motto eher: „So viel wie möglich vor Ort und so wenig wie möglich nachträglich!“ Doch das ist natürlich leichter gesagt als getan. Also, wie wichtig ist die Nachbearbeitung wirklich?

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Kein Photoshop-Wunderland: Erst die Arbeit, dann die Magie

In der Modefotografie wird mal schnell ein Pickel weggezaubert, eine Haarsträhne korrigiert oder die Farben eines Outfits verändert. In der Industriefotografie ist das ein bisschen komplizierter. Es ist eine Welt der Präzision und Genauigkeit. Maschinen und Prozesse müssen so dargestellt werden, wie sie tatsächlich sind, weil Kunden oft technische Details hervorheben wollen. Da kann man nicht einfach mal ein Rad ein bisschen „schicker“ drehen oder den Ölfilm auf dem Getriebe als glänzende Oberfläche verkaufen.

Kurz gesagt: Es ist immer besser, schon vor Ort so viel wie möglich richtig zu machen. Der Gedanke „Wir fixen das später in der Nachbearbeitung“ sollte niemals die erste Lösung sein. Schmutz auf der Linse, störende Kabel, falsch gesetztes Licht – all das lässt sich oft vor der Aufnahme beheben. Und das sollte es auch, um am Ende nicht stundenlang vor dem Bildschirm zu sitzen und zu versuchen, aus einem chaotischen Bild ein Meisterwerk zu machen.

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Realität vs. Wunschkonzert: Die Grenzen der Fotografie

Aber! Jetzt mal Hand aufs Herz – Industriefotografie ist selten ein Wunschkonzert. Manchmal gibt es Faktoren, die einfach nicht kontrollierbar sind. Vielleicht gibt es keine Möglichkeit, das Licht perfekt zu setzen, oder die Maschine produziert, während das Shooting läuft, und kann nicht für eine kleine „Fotosession“ gestoppt werden. Hier kommt die Nachbearbeitung ins Spiel – als Werkzeug, um technische oder ästhetische Herausforderungen zu lösen, die vor Ort nicht perfekt umsetzbar waren.

Aber: Der Industriefotograf sollte immer abwägen, was Sinn macht. Wenn das Ziel des Kunden ein hochdetailliertes Foto ist, das die Funktionsweise einer Maschine zeigt, dann kann man nicht wild am Bild herumschrauben. Jede Veränderung könnte den technischen Aspekt des Bildes verfälschen. Wenn jedoch das Foto primär zur Werbung dient, wo es mehr um die visuelle Wirkung als um die technische Korrektheit geht, kann ein wenig kreatives Post-Processing helfen, das Bild ins rechte Licht zu rücken – wortwörtlich!

Fehlervermeidung vor Ort: Die erste Linie der Verteidigung

Die goldene Regel der Industriefotografie: Je mehr man schon beim Fotografieren richtig macht, desto weniger Arbeit gibt es hinterher. Ein Industriefotograf geht nicht mit der Einstellung in ein Shooting: „Wir machen mal schnell ein paar Bilder und sortieren das Chaos später am Computer.“ Die Vorbereitung ist alles. Schmutz von den Maschinen wischen, störende Kabel beseitigen, das Licht korrekt setzen und genau überlegen, aus welcher Perspektive fotografiert wird – all das spart in der Nachbearbeitung Unmengen an Zeit und Nerven.

Ein erfahrener Industriefotograf weiß genau, welche Faktoren das Endergebnis beeinflussen, und wird so viel wie möglich tun, um Fehler zu vermeiden. Denn am Ende gilt: Photoshop ist ein Werkzeug, keine Rettungsmission.

Was kann Post-Processing wirklich leisten?

Okay, nun wollen wir die Nachbearbeitung aber auch nicht komplett verteufeln. Post-Processing kann natürlich das i-Tüpfelchen auf einem ohnehin schon gelungenen Foto sein. Hier geht es nicht darum, die Realität zu verbiegen, sondern sie zu optimieren. Die Hauptaufgabe der Nachbearbeitung in der Industriefotografie besteht oft darin, Feinabstimmungen vorzunehmen. Farben werden korrigiert, Kontraste verstärkt, kleine störende Details entfernt – aber das Grundgerüst sollte schon vorher stimmen.

Zum Beispiel kann eine Maschine noch so beeindruckend aussehen – ohne die richtige Belichtung wirkt sie langweilig. In der Nachbearbeitung kann man das Licht so anpassen, dass es die Details der Maschine hervorhebt, ohne ihre „Wahrheit“ zu verändern. Die Kunst besteht darin, das Bild zu verfeinern, ohne es zu verfälschen.

Kreative Eingriffe vs. Technische Präzision

Ein Punkt, der oft unterschätzt wird: Post-Production muss dem Zweck der Fotografie entsprechen. In der Industriefotografie geht es häufig um Präzision und Dokumentation. Da ist es keine gute Idee, die Bildbearbeitung so weit zu treiben, dass das Endprodukt nicht mehr den realen Bedingungen entspricht. Es gibt jedoch auch Aufnahmen, bei denen der ästhetische Aspekt im Vordergrund steht, wie bei Marketingkampagnen, Produktbroschüren oder Messeauftritten. Hier darf man ruhig ein wenig kreativer werden.

Manchmal muss ein unscheinbares Metallteil in der Post-Production so aufgepeppt werden, dass es aussieht, als käme es direkt aus der Zukunft. Oder man setzt auf dramatische Schatten und intensive Farben, um das industrielle Design noch kraftvoller darzustellen. Solche kreativen Eingriffe sind vollkommen in Ordnung, so lange sie dem beabsichtigten Zweck entsprechen.

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Kosteneffizienz: Lieber heute richtig als morgen teuer

Eine gut durchdachte Nachbearbeitung kostet Zeit – und Zeit ist bekanntlich Geld. Wer sich also schon während des Shootings auf „Photoshop später“ verlässt, zahlt am Ende doppelt: Einmal durch die Zeit, die es kostet, alles zu retuschieren, und einmal durch das Ergebnis, das vielleicht nicht so gut ist, wie es hätte sein können, wenn man von Anfang an mehr Sorgfalt investiert hätte.

Wenn der Industriefotograf gleich beim Shooting so viel wie möglich richtig macht, kann er nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Qualität der Bilder auf einem hohen Niveau halten. Und das Beste: Die Nachbearbeitung wird zum Feinschliff – statt zur Schadensbegrenzung.

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Nachbearbeitung als Partner, nicht als Retter

Die Nachbearbeitung spielt zweifellos eine wichtige Rolle in der Industriefotografie. Sie ist jedoch nicht die Lösung für Fehler, die während des Shootings gemacht wurden. Vielmehr ist sie der Feinschliff, der das Bild von „gut“ zu „fantastisch“ macht – aber nur, wenn das Fundament stimmt. Ein Industriefotograf muss immer bestrebt sein, so viel wie möglich bereits vor der Kamera richtig zu machen. Denn nichts ist frustrierender, als stundenlang an einem Bild zu schrauben, das einfach nicht retten kann, was von vornherein falsch lief.

Also: Lieber eine Stunde länger vor Ort für das perfekte Bild investieren, als später im Post-Processing den Industriestaub zu fegen. Photoshop ist am Ende nicht der große Zauberstab, sondern eher der Pinsel, der das Gemälde vollendet – wenn das Bild darunter schon stimmt.